Mittwoch, 19. Oktober 2011

Buchmesse Frankfurt

Ein Tag auf der Frankfurter Buchmesse
oder
Willkommen im Land der vollkommen Bekloppten

Letzten Samstag sind wir auf die Frankfurter Buchmesse gefahren. Nicht wir allein, sondern ein ganzer Reisebus voll mit Lesebegeisterten. Die Fahrt wurde von unserem Buchhändler Osiander organisiert. Voller Vorfreude fanden wir uns morgens um 6 Uhr am Treffpunkt ein. Im Bus setzten wir uns dann in die vorletzte Reihe. Noch war alles gut. Aber dann setzten sich zwei alter Damen hinter uns. Was ja noch kein Verbrechen ist, ABER diese beiden „Menschen“ kamen aus der Schweiz.
Wenn man in Konstanz wohnt, lernt man recht schnell, dass die Schweizer der ultimative Feind sind. Sie sind dumm, haben kein Benehmen, können weder richtig Auto fahren noch sprechen usw. Hier hatten wir nun also zwei Musterexemplare dieser Gattung. Eine der beiden fing schon beim reingehen an zu husten... wobei „husten“ das falsche Wort ist. Ich nenne es mal keuchen... oder röcheln. Das ging dann mehr oder weniger die ganze Fahrt so. Wenn sie nicht „hustete“, redete sie. Und zwar in einer Lautstärke, dass es der Busfahrer noch mitbekommen hat. Nicht nur die Lautstärke machte einem zu schaffen, sondern auch der geistige Dünnschiss, den diese beiden „Damen“ von sich gaben. Ich dachte mir: „Wir fahren auf eine BUCHmesse. Wenn man denen so zuhört, glaubt man ja nicht, dass die überhaupt einen Satz fehlerfrei lesen können.“ (Es sollte nicht das letzte Mal an diesem Tag gewesen sein, dass mir dieser Gedanke kam.)
Als wir dann eine Rast einlegten, wurde mir auch die Frage beantwortet, warum die Eine so schlimm „hustete“. Ich habe keine Ahnung, wieviele Zigaretten sie in 15 Minuten Pause runtergeraucht hat, aber so wie sie hinterher stank, müssten das schon ein paar Prozent vom Jahresumsatz eines Zigarettenherstellers gewesen sein. EKELHAFT!

Irgendwann kamen wir dann am früheren Mittag in Frankfurt an. Um 18:15 Uhr sollten wir uns wieder am Parkplatz P12 treffen. Sehr schwierig zu merken, deswegen noch einmal: P12!!! Unser Schweizer Aschenbecher hatte natürlich sofort Probleme, sich diesen einen Buchstaben und zwei Zahlen zu merken und fragte nervös im Bus herum: „Wo? B12??“ Genervt stöhnten wir auf und warfen unverschämterweise noch ein Paar andere Buchstaben in den Raum: „G12 war das doch, oder nicht?! Oder doch C12?!“ Bevor das dann noch weitere Ausmaße annehmen konnte, suchten wir schnell das Weite uns liefen zum Eingang.Dort angekommen ging alles recht zügig. Glücklicherweise waren überall die verschiedenen Hallen angeschrieben, ansonsten hätten wir uns wohl heillos verlaufen. Laut unserem Infoblatt würden wir uns wohl hauptsächlich in Halle 3 aufhalten, wo wir dann auch bald ankamen. Was für ein Anblick... nur drängelnde Menschenmassen. Menschen aller Altersgruppen drückten sich durch die Halle. Manche zogen sogar noch Trollis hinter sich her, um noch mehr Platz zu versperren. Da waren Eltern mit ihren verzogenen Kindern, die nur am Brüllen waren, sogar einen zu Tode verängstigten Hund, der nur noch wegwollte, bekamen wir zu Gesicht. Je länger sich der Tag zog, desto eher konnte ich nachfühlen, was in dem armen Hund so vor sich ging.
Her eine kleine Liste der Ärgernisse dieses Tages:
  • Punkt 1: Man konnte die Bücher nicht kaufen, da nur am Sonntag „Verkaufstag“ ist. Toll, und warum sind wir dann am Samstag hin?!
  • Punkt 2: Man konnte sich so gut wie nichts in Ruhe anschauen, da man von der Menge immer weitergedrückt wurde. Die Leute waren unverschämt und dauergenervt und standen immer in den unpassendsten Ecken dumm im Weg rum.
  • Punkt 3: Diese ganzen Cosplayer, die in jeder Ecke rumlungerten. Es ist unglaublich, wie manche Menschen sich in Kostüme zwängen, die ihnen DEFINITIV nicht passen.
  • Punkt 4: Überall wurde Hildegunst von Mythenmetz angekündigt. Komischerweise waren wir zwei- oder drei Mal an dem Stand, wo er den ganzen Tag sein sollte, aber nie war er zu sehen. Auch egal, wird das Buch eben nicht gekauft!
Aber es gab auch einige gute Dinge über die Frankfurter Büchermesse zu sagen:
  • Punkt 1: Man hat einige (wenige), nette Leute kennen gelernt. Meist im Autogramm-Schlangen-Anstehen.
  • Punkt 2: Die ganzen Autoren und Zeichner, von denen wir uns unsere Bücher verschönern ließen, waren unglaublich nett und freundlich. Hervorzuheben sei hier Joscha Sauer von Nichtlustig.de. Unglaublich wie lange der Mann am signieren war und dennoch freundlich und locker rüber kam. Auch ein großes Lob an das Sheepworld-Team, das uns während dem Warten immer schön mit Süßigkeiten bei Laune hielt.
  • Punkt 3: Sarah Burrini hat mir mein Ngumbe-Tattoo signiert! Nun ist der kleine Ngumbe sogar auf Sarah's Seite gelandet: http://sarahburrini.com/wordpress/?p=2387
Nachdem wir uns dann mehr oder weniger durch den Tag gequält haben, gings um 18:15 Uhr wieder zum Parkplatz P12 wo wir uns dann auch zügig auf die Heimfahrt machten. Ratet mal, wer die Letzten waren, die am Bus ankamen. Wir hatten schon gehofft, dass sich ein anderer Bus Ihrer angenommen hatte. Wäre wohl zu viel Glück gewesen. Na ja man kann ja nicht alles haben.
Nachdem wir dann nach ca. 5 stündiger Fahrt wieder daheim in Konstanz waren, waren wir uns einig: Nie wieder Frankfurter Buchmesse. Da kann signieren wer will....

Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen Schweizern entschuldigen, die sich von meinen Aussagen im oberen Viertel angegriffen fühlen. Es sind ja zum Glück nicht alle so (hab ich mir sagen lassen).

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